„… und dann brauchen wir noch bis Dienstag ein Logo“. Manche Anfragen zum Firmenlogo klingen recht beiläufig, als ob das Logo ein isolierter Senfklecks ist, den man rechts oben auf die weiße Pappe setzt und fertig ist der Briefbogen. Ein Logo ist aber nur Teil des gesamten Firmendesigns, zwar durchaus prägend, aber die gesamte Stilrichtung muss sitzen.

Welche Schrift wird für Geschäftspapiere verwendet? Passt die auch für die Website? Welcher Farbkanon gilt für alle weiteren Werbemittel? Wie sehen die Produkte aus und welche Orientierung soll durch Gestaltung geschaffen werden? Man kann alles Stück für Stück wie ein Hühnerhaus zusammenpusseln oder von Beginn an ein klares Konzept für das Firmendesign angehen.

Logo: Pure Dekoration?

Ursprünglich war das Logo ein Wiedererkennungsmerkmal, das über Jahrzehnte funktionieren musste. Eine unveränderte Marke symbolisierte Stabilität und Kontinuität. Drucktechnisch steckte früher mehr Arbeit drin, es war mühseliger und teurer, etwas bekannt zu machen, deshalb wurde nicht so oft gewechselt. Das ist heute anders. Das Wechseln oder Überarbeiten eines Firmendesigns ist ein durchaus willkommener Anlass für mediale Nachrichten, die auch wieder den Bekanntheitsgrad erhöhen. Unternehmen werden wieder verstärkt wahrgenommen, obwohl sie nur ihr Logo haben überarbeiten lassen. Jede neue Nachricht ist von Vorteil, kontinuierliche Wiedererkennung nicht mehr so wichtig.

Was hat das zur Folge?
Wird das Logo nun immer belangloser und austauschbarer, hat es keine wichtige Funktion mehr? Über die Aufgabe des Logos und Firmendesigns soll und darf man sich durchaus Gedanken machen.