An der Menüleiste einer Website erkennen Sie die Seitenstruktur. Je einfacher, desto besser: Man findet sich ohne komplexe Sitemap intuitiv zurecht.  Besucher einer Website sind nämlich keine Buchleser sondern Suchende, die gezielt das Passende zu ihrem Interesse finden möchten. Das Zauberwort beim Anlegen der Seiten heißt Aufräumen.

Die 2-Ebenen-Navigation

Jeder Link in der Menüleiste ist eine einzelne Seite. Aber Website-Neulinge können zunächst die Seitentitel nicht vom Inhalt unterscheiden, legen für jeden Textabsatz eine neue Unterseite an und verschachteln die Menüleiste unnötig. Wie erstellt man nun aber eine gute Seitenstruktur?

Idealerweise hat die Menüleiste maximal 2 Ebenen: Die Hauptebene und die Unterebene. Die Hauptebene ist beim Öffnen einer Website meistens oben oder seitlich zu sehen. Wir nehmen die Beispielfirma „Bio Obstanbau Müllermeier“:

Start | Obst | Saft | Marmelade | Müllermeier | Kontakt

Die Unterebene ist erst beim Auswählen eines Hauptlinks zu sehen:

Obst > Äpfel + Birnen + Pflaumen + Kirschen

Das Obstbeispiel zeigt sehr schön, dass es bei der Struktur um das klare, eindeutige Sortieren geht. Die Unterseiten Äpfel, Birnen usw. entstehen deshalb, weil es zu den Sorten noch mehr Inhalt und Informationen gibt, die nicht auf die Hauptseite passen. Wissenswertes zum biologischen Anbau kann entweder als zusätzliche Hauptseite ergänzt oder direkt im Textinhalt zu den einzelnen Sorten erläutert werden. Und was Ihnen hier am Obstbeispiel ganz einfach und sinnvoll vorkommt, gilt ebenso für abstrakte Themen und komplexe Dienstleistungen. Klare Sortierung ist alles. Halten Sie die Hauptebene so kurz und klar wie möglich – fügen Sie nur dort Unterseiten hinzu, wo Umfangreiches zu erklären und voneinander zu unterscheiden ist.

Das schematische Grundprinzip sieht zum Beispiel so aus:

So planen Sie die Struktur

Gehen Sie am besten zuerst ganz altmodisch analog vor mit Papier, Zetteln und Stift. Legen Sie leere Karten oder Papierseiten nebeneinander auf einen Tisch und schreiben Sie auf jede Karte oben den kurzen Seitentitel drauf. Wichtig: Kurze Links, sonst passt nicht genug in die Menüleiste.

Beginnen Sie mit Startseite, Firma, Kontakt und fügen Sie maximal 4 weitere Themenseiten hinzu. Die Seitentitel bitte nicht zu allgemein benennen, besser sind konkrete Begriffe. „Angebot“ steht auf Tausenden von Internetseiten und ist nicht unterscheidbar für Suchmaschinen. Wenn Sie also Akupunktur anbieten, heißt Ihr Angebote-Link natürlich „Akupunktur“.

Sie haben nun eine Reihe von 6 Seiten oder Karten auf dem Tisch liegen. Notieren Sie mit Farbstift stichpunktartig die Inhalte, die auf der Seite stehen sollen. Beispiel:

Inhalt auf der Kontaktseite
Anschrift, Telefon, Mailadresse, Lageplan, Öffnungszeiten, Kontaktformular,
2 Fotos: Hofladen und Qualitätssiegel

TIPP: Gehen Sie bei allen Seiten so vor und notieren Sie erstmal nur Stichpunkte auf den Karten, um zu überblicken, wo mehr Umfang entsteht oder wo schon mit einem Satz alles gesagt ist.  Sortieren Sie möglichst klar zueinander, was zusammen gehört, keine Doppelungen, keine Wiederholungen! Wo Unterseiten nötig werden, legen Sie kleinere Karten als senkrechte Reihe direkt unter die Hauptkarte. Auch hier notieren Sie als Stichpunkt, was eine Unterseite enthalten soll.

Wenn der Aufbau der Seitenstruktur steht, beenden Sie die Zettelwirtschaft und übertragen den Aufbau in eine digitale Textdatei. So entsteht eine Sitemap. In eine digitale Liste übertragen sieht die Sitemap so aus:

Startseite
Obst > Äpfel + Birnen + Pflaumen + Kirschen
Saft > Naturtrüb + Gemischte + Pfandsystem
Marmelade > Kompott + Gelee
Bioanbau > Hofladen + Liefern + Wochenmarkt
Müllermeier
Kontakt

 

Wie groß ist eine Themenseite?

Wie lang ein Blatt Papier ist, sieht man ja, aber eine Internetseite ist theoretisch unendlich lang. Da passt viel rein! Man ist früher knickerig mit dem Platz umgegangen, weil das Abwärts-Skrollen unbeliebt war, aber heute mit Touchscreen ist das kein Thema mehr und Wischen ist beliebter als Klicken.

Google sieht das auch so und mag viel Text auf einer Seite: Mit 500 Wörtern sind Sie gut dabei. Als Orientierung zur Menge empfehle ich 3/4 oder eine ganze Wordseite in 12 Punkt-Schrift. Texte werden sehr schnell geladen, aber wenn noch Bilder hinzukommen, ist es sinnvoll, den Inhalt zu begrenzen und in Unterseiten zu portionieren.

Inhaltstexte schreiben

Das Lesen einer Website unterscheidet sich gravierend von Gedrucktem, es ist eher eine interaktive Handlungsabfolge, eine zeitliche Dramaturgie unter der Regie der Websitenutzerinnen und Besucher. Optisch nimmt man nicht von oben nach unten sondern von Groß zu Klein wahr:

  • die ganz große Überschrift mit der News
  • danach fallen andere gut lesbare Überschriften ins Auge
  • und erst danach der Fließtext in Absätzen

Nicht nur die Internetbesucher sondern auch die Suchmachinen benötigen diese Gliederung mit Überschriften und Verlinkungen. Daher kann ich als Webdesignerin nicht einfach Kundentexte direkt in eine Internetseite reinsetzen, ohne selbst ausgiebig Hand anzulegen. Ihre Textlieferung ist  Rohmaterial, das weiter bearbeitet wird. Lassen Sie mir als Webdesignerin bitte für suchmachinenfreundliche freie Hand, denn ich kann das. Lesen Sie noch ein paar Tipps zu Texten für das Internet

 

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